In der Johanneskirche finden immer wieder künstlerische Interventionen statt. Zeitgenössische bildende Kunst verändert den Kirchenraum und umgekehrt. Auch die Theologie reagiert und nimmt - inspiriert von Kunst und Musik - ethische und religiöse Fragen der Gegenwart auf. Rund um die Projekte bieten wir eine breite Palette an Veranstaltungen an, die dem Austausch über Kunst, Kirchenraum und Theologie dienen sollen. Die Zusammenarbeit mit Künstler:innen erfolgt auf Einladung.
Mitglieder des Kunst-Gremiums an der Johanneskirche: Marco Amherd (Dirigent und Kantor), Matthias Berger (Theologe und Präsident der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche), Rebecka Domig (Kunsthistorikerin), Markus Huber und Reto Huber (Künstler), Tobias Willi (Organist und Professor an der Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK), Tania Oldenhage und Liv Zumstein (Pfarrteam Johanneskirche)
"Sichtbar ist das Verborgene", ein Kunstwerk von Dario Cavadini, ist die fünfte Installation in der Reihe Kunst in der Johanneskirche. Sie ist vom 24. August bist zum 8. Dezember 2023 zu sehen. Wir laden herzlich ein zur Vernissage am Donnerstag, 24. August, von 18 - 20 Uhr.
Beim Betreten der Kirche wird ein glänzendes, handgeformtes Aluminiumrelief sichtbar, das sich über die gesamte Stirnwand des Chores erstreckt. Darin verborgen sind vom Künstler selbstgegossene Kerzen, die in einer Art Zeremonie angezündet werden können und das Relief zum Leuchten bringen. Das Licht der Kerzen macht das Verborgene sichtbar. Durch das Flackern der Kerzen scheint sich die Wand zu bewegen. Die Installation hat etwas Meditatives, fast Mystisches und lässt den Menschen im Raum in Stille verharren.
Dario Cavadini, *1992, lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Zürich.
Mehr Informationen: www.dariocavadini.com
Impressionen: Der Kunstvlog von Johanna Di Blasi
"AUSSENVOR UND MITTENDRIN" war eine Videoinstallation von Eliane Rutishauser und Barbara Naegelin, die vom 3. März bis 9. Juni 2023 in der Johanneskirche zu sehen war:
Ein Lichtkegel bewegt sich suchend über die Wand. Von Zeit zu Zeit werden Schattenumrisse von Gegenständen, Wesen und Pflanzen sichtbar oder zumindest erahnbar. Sind es flüchtige Illusionen, virtuelle Welten oder wirkliche Ereignisse? Das Setting regt zu eigenen Entdeckungen an; scheinbar Verborgenes wird sichtbar gemacht und der Kirchenraum füllt sich mit Vorstellungen.
Die Kunstaustellung wurde begleitet durch ein vielseitiges künstlerisches Rahmenprogramm. Unter den Mitwirkenden waren Tobias Willi, Hans Witschi, Elise Vats Jonsson, Gesine Baiküfner, Barbara Ribeiro, Fanny Chelle, Mátyás Holló, Birgit Kempker sowie die beiden Künstlerinnen Barbara Naegelin und Eliane Rutishauser.
"Der wahre Weltuntergang ist der stabile Zustand." So lautete der Titel der Kunstinstallation von Bettina Diel, die vom 7. Oktober 2022 bis 13. Januar 2023 in der Johanneskirche zu sehen war.
Bettina Diel interessiert sich für den Körper, die physische Intelligenz, die der Improvisation und dem Miteinander zu Grunde liegt. Für die Installation im Kirchenraum verwob sie Limmatsteine mit Wachs und Wolle. Über drei Monate bereicherte die Kunst das Leben in der Johanneskirche. Ein Highlight waren die Stimm-Improvisationen, die die Künstlerin selbst mit leitete.
Der nächste ökumenische Kunst-Ausflug geht zur Mondrian-Ausstellung der Fondation Beyeler in Riehen. Pfarrerin Tania Oldenhage lädt zusammen mit unseren katholischen Nachbar:innen herzlich zu dieser Reise ein. Am Impulsabend gibt Gian Rudin von der Pfarrei St. Josef eine Einführung in das Werk von Piet Mondrian.
Impulsabend: Samstag, 17. September, 19.15 Uhr, «Jenseits IM VIADUKT», Viaduktstrasse 65
Ausflug zur Fondation Beyeler: Mittwoch, 28. September, 16.20 Uhr: «Treffpunkt» HB (Tickets sind Sache der Teilnehmenden)
Am 25. Juni 2022 haben Bettina Baltensweiler und Sabina Döbeli zusammen mit den Pfarrerinnen der Johanneskirche einen Kunstworkshop geleitet. Ca. 30 Kinder und Jugendlichen haben zum Thema "Himmel" gemalt, gebastelt, geklebt, verziert, Wolle gespannt und der Fantasie freien Lauf gelassen. Dabei entstanden Engel, Flugzeuge, Weltkugeln, Flüsse, Sonnenuntergänge, Paradiesvögel, Galaxien und vieles mehr.
«und nichts als dies» heisst das Kunstwerk von Ursula Palla, das vom 4. Februar bis zum 1. Juli 2022 in der Johanneskirche zu sehen war. Wie die Erde, die Pflanzen und Lebewesen ist auch der Himmel ein wiederkehrendes Thema in der künstlerischen Arbeit Ursula Pallas. Für die Johanneskirche erschuf sie ein Kunstwerk, das den Himmel und seine Wolken in den Innenraum strömen liess und so zum Träumen und Nachdenken einlud.
Fünf Monate lang lebte die Kirche mit der Kunst und umgekehrt. Zusammen mit den Wolken haben die unterschiedlichsten Menschen gesungen, musiziert, gebetet, gefeiert, meditiert, Theater gespielt, gebastelt, gemalt und miteinander diskutiert.
Feministische Blicke auf berühmte Wolken in der Kunst
Ein klarer Himmel, chaotische Wolken, Engelsfiguren über Frauengestalten – der Himmel in der Kunst verrät uns viel über Geschlechtervorstellungen und deren religiöse Deutungen. Susann Wintsch (Kunsthistorikerin) und Tania Oldenhage (Theologin) werfen feministische Blicke auf ausgewählte Rubens-Gemälde und kommen miteinander ins Gespräch.
Mittwoch, 6. April 2022, 19 Uhr, Johanneskirche
Eintritt frei
Neun Monate lang war in der Johanneskirche eine Kunstinstallation der Brüder Reto und Markus Huber (huber.huber) zu sehen: «Energy – oder das verlorene Paradies.» Viel hat das Bild ausgelöst. Irritation, Begeisterung und eine Menge spannender Fragen. Was verbindet eine Badelandschaft in Kroatien aus dem Jahr 2019 mit dem kirchlichen Leben in Zürich mitten in der Pandemie? Zum Bild gesellten sich eine Theateraufführung, Konzerte, ein Aktzeichnen, Meditationen und auch jede Menge Gottesdienste und Vespern. Die Finissage fand am 9. Juni 2021 statt. Dort, wo sich Menschen im Wasser tummelten, ist nun wieder eine weisse Wand.
Über die kommenden Monate wird die Johanneskirche umgebaut. Der Kirchenraum bleibt für die Zeit der Renovation geschlossen. Doch wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Kunstinstallation, die voraussichtlich Anfang Februar 2022 mit einer Vernissage eröffnet wird.